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Bodenkartierung
der Landwirtschaftsflächen des Kantons Zürich
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Erläuterungen und Glossar
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Beschreibung
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Auftraggeber und Ausführung
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Die Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zürich beauftragte auf Beschluss
des Kantonrates im Jahre 1988 die damalige Eidg.
Forschungsanstalt für Agrarökologie und Landbau FAL (heute: Forschungsanstalt
Agroscope Reckenholz-Tänikon,
ART), eine Bodenkarte im Massstab 1:5000 für das Gebiet des Kantons Zürich
anzufertigen.
Die Projektleitung lag beim damaligen
Landwirtschaftsamt. Um die Kosten zu reduzieren, wurde im Laufe der Arbeiten
beschlossen, auf die Kartierung der Böden im Wald zu verzichten und die höher
gelegenen, vor allem futterbaulich genutzten Gebiete des Kantons weniger
detailliert zu kartieren. Zudem wurden die Karten nicht in herkömmlicher
Drucktechnik, sondern mit Hilfe eines Geographischen Informationssystems
(GIS) hergestellt. Die Kartierarbeiten im Feld
erfolgten in den Jahren 1989 bis 1996.
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Anlass
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Den Anlass für die Bodenkartierung bildete die damals zunehmende Belastung
der Gewässer mit Pflanzennährstoffen aus der Landwirtschaft. Dieses Problem wurde
im Kanton Zürich mit einer intensiveren landwirtschaftlichen Beratung
angegangen, wozu die Bodenkarte eine Arbeitsgrundlage bilden sollte. Zum
Projektumfang gehörte deshalb auch die Erstellung der beiden
Auswertungskarten "Landwirtschaftliche
Nutzungseignung" und "Risiko der Sicker- und Abschwemmverluste
von Pflanzennährstoffen".
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Umfang und Inhalt
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Kartiert wurden die landwirtschaftlich genutzten Flächen
(Landwirtschaftszone, Freihalte- und Reservezonen soweit landwirtschaftlich
genutzt). Nicht kartiert wurden Wald, Naturschutzgebiete, Bauzonen und
Siedlungsgebiet.
In der Bodenkarte
sind ausser dem Bodentyp nach der schweizerischen Systematik folgende
Eigenschaften des Bodens erfasst und dargestellt: Wasserhaushalt, pflanzennutzbare
Gründigkeit, Bodenskelett
und Feinerdekörnung.
Das Rückhaltevermögen für Nährstoffe (Kationenaustauschkapazität) und die biologische
Aktivität sind von den im Feld erhobenen Bodenwerten
abgeleitet worden. Zusätzlich zu den Bodeneigenschaften sind auch die
Standortfaktoren Geländeform und Hangneigung
sowie klimatisches Nutzungsgebiet angegeben.
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Massstab und Auflösung
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Die Bodenkarte im Massstab 1:5'000 ermöglicht eine detaillierte,
parzellenbezogene Abbildung der Bodenverhältnisse. Die Grenzen zwischen den Kartiereinheiten sind jedoch keine scharfen Trennlinien,
häufig bestehen Übergänge von einigen Metern. Bei kleinflächigem Wechsel der
Bodenverhältnisse werden die Bodeneigenschaften als Komplexe von zwei oder
drei Lokalformen beschrieben. Die kleinste dargestellte Fläche beträgt 25
Aren d.h. 1x1 cm auf der Karte. Im Futterbaugebiet (Nutzungsgebiet 4) ist die
Kartierung weniger detailliert ausgeführt, d.h. etwa im Massstab 1:10'000.
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Methode und Projektablauf
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Die Kartierung wurde nach der Methode der Eidg. Forschungsanstalt für Agrarökologie und Landbau,
FAL Zürich-Reckenholz durchgeführt (heute:
Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon,
ART), wie sie umfassend in der Kartieranleitung [Literatur
2] beschrieben ist. In gewissen Details wurden die Vorgaben
für Bodeansprache und -beurteilung für das Projekt des
Kantons Zürich angepasst [Literatur 1] .
Die Feldarbeit umfasste im Wesentlichen folgende
Phasen:
1. Als Arbeitsgrundlagen dienten der Übersichtsplan
1:5'000 des Kantons Zürich, Zonenpläne, thematische Karten (Klima und Geologie)
und Luftbilder.
2. Begehungen im Gelände und die Auswertung von
Luftbildern lieferten ein Bild der relevanten Bodenbildungsfaktoren und der
zu erwartenden Bodenformen. Diese wurden auf einer Konzeptkarte dargestellt
und darauf basierend Standorte für repräsentative Bodenprofile ausgewählt.
Die Profile wurden bodenkundlich untersucht und klassifiziert. Zusätzlich
wurden Bodenproben entnommen und im Labor analysiert.
3. Basierend auf der Konzeptkarte und den
Profilbeschreibungen erfolgte anschliessend die Detailkartierung. Dabei
wurden die Bodeneinheiten im Gelände abgegrenzt und beschrieben (Bodenformen
bzw. Lokalformen).
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Anwendungen
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Die Bodenkarte bildet eine wichtige Grundlage für eine Vielzahl von Aufgaben
in den verschiedensten Anwendungsgebieten:
Orts- und Regionalplanung:
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Aufschluss über Lage und Grösse
der für die landwirtschaftliche Nutzung geeigneten Böden, Grundlage für die
Ausscheidung von Fruchtfolgeflächen und Landwirtschaftszonen.
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Bodenschutz:
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Bodeneigenschaften und
Empfindlichkeit der Böden auf chemische und physikalische Belastungen,
Vollzug der VBBo bzw. USG zwecks Erhaltung der
Bodenfruchtbarkeit.
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Landwirtschaftliche Beratung:
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Beratung bei der Wahl von
Kulturen, Fruchtfolgeplänen, Düngung, Bodenbearbeitung und
Maschineneinsatz; Vermeidung von Bodenverdichtung, Erosion und Verlust von
Nährstoffen.
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Landwirtschaftliche
Strukturverbesserung:
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Wesentliche Eigenschaften des
Bodens für den Ertragswert, zur Schätzung von Grundstücken bei
Güterzusammenlegungen (Bonitierung).
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Naturschutz:
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Sachgerechte Ausscheidung von Standorten
mit ausgewählter/schützenswerter Artenvielfalt unter Berücksichtigung der
Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit
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Umweltschutz:
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Wahl geeigneter Massnahmen bei
übermässiger Belastung des Bodens mit Schadstoffen und bei sonstigen
Beeinträchtigungen.
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Gewässerschutz:
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Lenkung der Bodennutzung im
Einzugsgebiet von Grundwasserfassungen und Oberflächengewässern, um Eintrag
von Nährstoffen oder Schadstoffen zu verhindern; Versickerung von
Niederschlagswasser und Hochwassermanagement.
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Landschaftsschutz, Landschaftsentwicklungskonzepte:
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Entscheidungshilfe für ein
angepasste Zuweisung von Nutzungen des Bodens allgemein, insbesondere
spezieller ökologisch bedeutungsvoller Nutzungen im Landschaftsraum
(Magerwiesen, Ruderalflächen)
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Wissenschaft, Forschung, Ausbildung:
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Grundlage für Forschung und
Ausbildung in Bodenkunde und Umwelt
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Bezug der Karten
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Die Bodenkarte (inkl. Nutzungseignungskarte
und Risikokarte) kann
einzelblattweise in gedruckter Form erworben werden.
(Bestellung
der Bodenkarte 1:5000 des Kantons Zürich)
Digitale Daten können beim GIS-Zentrum des Kantons Zürich bezogen
werden.
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Literatur
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[1] Grundlagenbericht zur Bodenkartierung des Kantons Zürich,
Volkswirtschaftsdirektion und Eidg.
Forschungsanstalt für Agrarökologie und Landbau FAL Zürich-Reckenholz, 1998; Bestellung
(Suchbegriff "Bodenkartierung" eingeben!)
[2] Kartieren und Beurteilen von Landwirtschaftsböden; Eidg. Forschungsanstalt für Agrarökologie und Landbau FAL
Zürich-Reckenholz, Schriftenreihe Nr. 24, 1997; Bestellung
[3] Klassifikation der Böden der Schweiz,
Bodenprofiluntersuchung, Klassifikationssystem, Definitionen der Begriffe,
Anwendungsbeispiele; Eidg. Forschungsanstalt für
Agrarökologie und Landbau FAL Zürich-Reckenholz,
1992; zweite, korrigierte Auflage 2002; Bezug
(als pdf)
[4] Jeanneret F. et al, 1977: Klimaeignungskarte für
die Landwirtschaft in der Schweiz, M1:200’000, EDMZ, 3000 Bern
[5] Hantke, R. et al, 1967:
Geologische Karte des Kantons Zürich und seiner Nachbargebiete in 2 Blättern
1:50'000
[6] Ergänzende Kriterien zur Beurteilung der
landwirtschaftlichen Nutzungseignung mit Bezug auf Fruchtfolgeflächen im
Kanton Zürich, FaBo-ZH, 2012 (pdf-Datei, 89kb)
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Weitere Auskünfte
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Fachstelle Bodenschutz
Walcheplatz 2
Postfach
8090 Zürich
Tel. +41 (0)43 259 32 78
Fax. +41 (0)43 259 51 29
E-mail: bodenschutz@bd.zh.ch
Internet: www.boden.zh.ch
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Auswertungskarten
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Landwirtschaftliche
Nutzungseignungskarte
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Die Möglichkeiten der landwirtschaftlichen Nutzung von Böden werden
weitgehend von den klimatischen Voraussetzungen des Standortes, den
physiologischen Eigenschaften des Bodens sowie von den
Bewirtschaftungslimitierungen durch Hangneigung und Oberbodenzusammensetzung
bestimmt. Um den Pflanzenbau sowohl ökonomisch als auch ökologisch optimal zu
gestalten, wird eine standortgerechte Bewirtschaftung gefordert. Das heisst,
die Fruchtfolge muss so gestaltet sein, dass für jede Kultur gute oder
zumindest genügende Wachstums- und Bewirtschaftungsvoraussetzungen vorliegen,
und die Erhaltung der Ertragsfähigkeit und Bodenfruchtbarkeit gewährleistet
ist.
Die Nutzungseignungskarte weist die standortgerechte
landwirtschaftliche Nutzungseignung in 10 Eignungsklassen aus, unter Angabe
des limitierenden Standortfaktors.
Ausgehend von den im Feld erhobenen Boden- und
Standorteigenschaften wurde der entsprechenden Lokalform eine Nutzungeignungsklasse gemäss dem für das Projekt gültigen
Schema zugeordnet (Typenbeurteilung). Kartiereinheiten,
deren Bodenverhältnisse mit zwei oder drei Lokalformen beschrieben sind
(Komplexe), wurden meist nach der dominierenden Lokalform beurteilt. Bei
besonderen lokalen Bedingungen erfolgte die Beurteilung einzelfallweise nach
dem Ermessen des Kartierers (Einzelfallbeurteilung,
Feldbeurteilung).
Die Nutzungseignungskarte soll dem landwirtschaftlichen
Bewirtschafter und Berater als Hilfsmittel dienen, um für den entsprechenden
Betrieb einen standortgerechten Pflanzenbau zu realisieren. Ferner bildet
diese Karte eine Grundlage für Orts- und Regionalplanung, z.B. für die
Ausscheidung von Fruchtfolgeflächen.
Anlässlich der Revision des Sachplans Fruchtfolgeflächen
(FFF) im Kanton Zürich (ARE-ZH und ALN, 2006-10 mit Feldprüfung 2009) wurde
die Nutzungseignungskarte 2012 überarbeitet mit dem Ziel der inhaltlichen und
geografischen Übereinstimmung von FFF-Ausscheidung und
Nutzungseignungsbeurteilung. Dabei wurde nach der aktuell gültigen Kartieranleitung der FAL vorgegangen [Literatur
2], welche sich in einigen Punkten vom ursprünglich
verwendeten Beurteilungsschema unterscheidet.
Bei der Überarbeitung…
...wurden bestimmte Einheiten der Bodenkarte aus Plausibilitätsgründen in
ihrer Beurteilung systematisch an das Schema FAL97 angepasst.
…wurden verschiedene Standorte anlässlich der Feldprüfung durch
Bodenfachleute neu bewertet.
…wurde die Beurteilung gewisser Standorte aufgrund der für die FFF
massgebenden Hangneigungsklassen modifiziert. Flächen mit Hangneigungen
zwischen 18 und 25% sind für den Sachplan als FFF
bestenfalls bedingt geeignet und somit höchstens Nutzungseignungsklasse (NEK)
6; solche mit Hangneigungen über 25% sind als FFF ungeeignet und deshalb
bestenfalls NEK 7 [Literatur 6].
Umgesetzt wurde diese Vorgabe durch Verschnitt der Nutzungseignungskarte mit
dem digitalen Terrainmodell der Amtlichen Vermessung (DTM-AV, Stand 2004).
Im Rahmen von kantonalen Baubewilligungsverfahren
finden nach der Ausführung von baulichen Bodeneingriffen (BBE)
Neubeurteilungen der entsprechenden Standorte statt (z.B. Rekultivierungen von
Kiesgruben, Terrainveränderungen etc.). Diese werden durch die Fachstelle
Bodenschutz erfasst und fliessen ab 2012 laufend in die digitale Version der
Nutzungseignungskarte ein.
Seit der Überarbeitung 2012 ist in der digitalen
Nutzungseignungskarte zu jeder Fläche die Beurteilungsgrundlage (Anlass und
Methode) angegeben.
Eine weitere grundlegende Überarbeitung fand 2018
statt. Dabei wurden Flächen, die gemäss Bodenbedeckungsdaten der amtlichen
Vermessung des Kantons Zürich nicht als Kulturland gelten können, z.B: Strassen, Gebäude, Hausumschwung, systematisch aus
der Nutzungseignungskarte ausgeschlossen. Dies ist eine Voraussetzung für
eine modellbasierte, effizient Nachführung der Nutzungseignungs- und
FFF-Karte. Gleichzeitig wurde damit begonnen, kleinere und grössere Lücken in
der Karte zu schliessen, entweder durch Analogieschluss am Bildschirm oder
mittels Felderhebung. Neu wurde zudem das Merkmal Beurteilungsstatus
eingeführt mit den Ausprägungen "provisorisch" und
"definitiv".
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Risikokarte für Sicker- und Abschwemmverluste von Pflanzennährstoffen
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Das Ziel der Risikokarte ist in erster Linie die Unterstützung der pflanzen-
und umweltgerechten Anwendung flüssiger Hofdünger. Die entsprechende Beurteilung
der standörtlichen Verhältnisse (Bodeneigenschaften und Hangneigung) und
deren kartographische Darstellung ermöglicht den Landwirten ein Hilfsmittel
sein, die Gefahren der Nährstoffauswaschung und -abschwemmung
beim Ausbringen von Gülle zu erkennen.
Hauptkriterien für die Risikobeurteilung sind:
· Filtrations- und Adsorptionsvermögen
des Bodens bzw. Gefahr der Versickerung von Nährstoffen in den Untergrund
· Hangneigung und Einsickerungseigenschaft
des Bodens bzw. Gefahr der oberflächlichen Abschwemmung von Nährstoffen
Diese beiden Grössen sind wiederum abhängig von einer
Vielzahl weiterer Faktoren, wobei zwischen fixen (z.B. Gründigkeit,
Topographie) und variablen (z.B. momentaner Oberflächenzustand,
Bodenbearbeitung, Witterung) unterschieden wird.
Die Bestimmung der Risikostufe erfolgte aufgrund der im
Feld erhobenen fixen Standortfaktoren Wasserhaushalt, Gründigkeit,
Feinerdekörnung und Hangneigung sowie des
klimatischen Nutzungsgebietes.
Bei Kartiereinheiten, die zwei oder drei
Lokalformen aufweisen (Komplexe), erfolgte die Einstufung entsprechend der
Lokalform mit dem höchsten Risiko.
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Glossar
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Kartiereinheit
/ Bodeneinheit
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Die Kartiereinheit bezeichnet eine Fläche auf der
Karte (auch Polygon genannt) mit einheitlichen Bodeneigenschaften. Diese sind
in der zugeordneten Bodeneinheit beschrieben.
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Komplex
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Bei relativ kleinräumigem Wechsel der Bodeneigenschaften, z.B. infolge stark
wechselnder Geländeformen, werden die Bodenverhältnisse in den Kartiereinheiten mit zusammengesetzten Bodeneinheiten
(Komplexe) aus zwei oder drei Lokalformen (Komplexglieder) beschrieben.
Die dominante Lokalform steht im Kartencode an erster
Stelle.
Es kann von folgenden relativen Flächenanteilen der
Komplexglieder ausgegangen werden:
Zweifachkomplex: 60 % / 40 %
Dreifachkomplex: 50 % / 30 % / 20 %
Spezielle Auswertungen der Bodenkarte können eine davon
abweichende Gewichtung der Komplexglieder bedingen.
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Lokalform / Bodenform
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Die Lokalform ist die bodensystematische Einheit, die den Boden und seinen
Standort am detailliertesten beschreibt. Sie wird mit einem zusammengesetzten
Code bezeichnet, der sich in der Kartiereinheit als
Kartencode findet.
Die Lokalform wird durch die Bodenmerkmale (Bodenform)
und die Standortmerkmale gebildet.
Die Bodenmerkmale umfassen Bodentyp, Wasserhaushalt, pflanzennutzbare Gründigkeit, Untertyp,
Bodenskelettgehalt, Feinerdekörnung und
Ausgangsmaterial. Die Standortmerkmale sind Geländeform und Hangneigung sowie
klimatisches Nutzungsgebiet.
Die Ausprägungen dieser Merkmale werden in der Regel
als Klassen oder sogar Klassenbereiche angegeben, um die natürliche
Variabilität der Böden innerhalb einer Bodenform abzubilden.
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Bodentyp
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Böden mit ähnlicher Entstehungsgeschichte und Horizontierung,
ähnlichem Wasserhaushalt, sowie ähnlichen chemischen und mineralogischen
Eigenschaften werden zu Bodentypen zusammengefasst. Sie sind ausführlich
beschrieben in der Klassifikation der Böden der Schweiz [Literatur 3].
Bodentypen werden mit einem Grossbuchstaben gekennzeichnet und sind Teil des
Kartencodes. Im Gebiet des Kantons Zürich kommen folgende Bodentypen vor:
1. Mineralische Böden
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1.1. Senkrecht durchwaschene Böden
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Regosol
(O)
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Wenig entwickelter, meist flachgründiger Boden; Humushorizont über wenig bis nicht verwittertem Muttermaterial (Mischgestein);
häufig karbonatreich
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Fluvisol
(F)
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Wenig entwickelter Boden aus
geschichtetem Schwemmmaterial (Alluvium)
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Rendzina
(R)
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Ähnlich Regosol,
aber aus Karbonatgestein entstanden; schwarz-grauer,
mullhumoser Oberboden (oft sehr mächtig) über wenig bis nicht
verwittertem Muttermaterial
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Kalkbraunerde (K)
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Boden mit Humus- und
Verwitterungshorizont; karbonathaltig bis zur
Oberfläche
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Braunerde (B)
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Humus- und Verwitterungshorizont
teilweise oder ganz karbonatfrei; neutral bis
schwach sauer, hohe Basensättigung, Name von der braunen Farbe herrührend
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Parabraunerde (T)
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Ähnlich Braunerde, aber
Tonverlagerung vom Ober- in den Unterboden; dadurch im oberen Profilteil
meist schwach gebleichter Tonauswaschungshorizont und darunter rötlich-
brauner Tonanreicherungshorizont; karbonatfrei;
neutral bis sauer
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Saure Braunerde (E)
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Unterscheidet sich von der
Braunerde durch tieferen pH (pH CaCl2 ≤ 5) und geringere
Basensättigung im B-Horizont
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1.2. Stauwassergeprägte
Böden
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Braunerde-Pseudogley
(Y)
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Oberboden ähnlich wie bei der
Braunerde; zwischen 40 und 60 cm unter Terrain (u.T.)
starke Anzeichen von Staunässe
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Pseudogley
(I)
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Auch Oberboden häufig durch
Stauwasser vernässt
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1.3. Grund- oder hangwassergeprägte
Böden (inkl. periodisch überschwemmte Böden)
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Braunerde-Gley
(V)
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Oberboden ähnlich wie bei der
Braunerde; zwischen 40 und 60 cm u.T. beginnen
starke Vernässungsanzeichen
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Buntgley
(W)
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Periodische Vernässung
durch Grund- oder Hangwasser bewirkt, dass die Marmorierung weniger als 40
cm u.T. beginnt und bis mindestens 60 cm u.T. vorhanden ist.
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Fahlgley
(G)
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Dauernässe weniger als 60 cm u.T. beginnend (r-Horizont). Meist mit
Humusanreicherung z.B. anmoorig, antorfig oder mullhumos.
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Aueboden
(A)
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Periodisch überschwemmter Boden;
durch verschiedene Ablagerungen geschichtetes Bodenprofil, Vernässungsgrad abhängig vom Grundwasserstand
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2. Organische Böden
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Halbmoor
(N)
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Organischer Nassboden mit stark
mineralisiertem Oberboden und/oder mineralischen Zwischenschichten; Vernässungsgrad abhängig vom Grundwasserstand
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Moor (M)
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Organischer Nassboden mit sehr
wenig Mineralerdebeimengungen
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3. Anthropogene Böden
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Auffüllung (X)
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Künstlich aufgebauter Boden, meist
im Rahmen von Terrainveränderungen, Rekultivierung von Gruben etc.
angelegt. Auffüllungen sind oft sehr heterogen. Der erhöhten Variabilität
der Bodeneigenschaften wird mit teilweise breiter gefassten
Merkmalsausprägungen in den entsprechenden Bodenformen Rechnung getragen.
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Wasserhaushalt
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Die im Laufe des Jahres wechselnden Witterungsbedingungen führen zu einem
charakteristischen Verlauf der Wasserzufuhr zum Boden und zu Wasserverlusten
aus dem Boden. Der Verlauf der Veränderungen wird als Wasserhaushalt
bezeichnet und hängt nebst dem Klima von den Bodeneigenschaften und von der
hydrologischen Situation ab.
Je nach der Bewegung des Wassers im Boden unterscheidet
man drei Bodenwasserhaushaltsklassen: Senkrecht durchwaschene
Böden, stauwassergeprägte Böden und grund- oder hangwassergeprägte Böden,
inkl. periodisch überschwemmte Böden. Die weitere Unterteilung der drei
Wasserhaushaltsklassen in neun Gruppen stützt sich hauptsächlich auf die
Tiefenlage und den Ausprägungsgrad von Vernässungsanzeichen
im Bodenprofil ab.
Der Wasserhaushalt bestimmt zusammen mit der
pflanzennutzbaren Gründigkeit in hohem Masse den
ökologischen Wert und die landwirtschaftliche Eignung des Bodens. Deshalb
wird deren Kombination mit einem Kleinbuchstaben (a-z) bezeichnet, der die
erste Stelle des Kartencodes bildet und somit direkt aus der Karte gelesen
werden kann. Zudem wird die Bodenkarte üblicherweise nach Wasserhaushalt und
pflanzennutzbarer Gründigkeit eingefärbt.
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Pflanzennutzbare Gründigkeit
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Sie ist ein wichtiges Mass für das Wasser- und Nährstoffspeichervermögen
eines Bodens und wird ermittelt, indem vom durchwurzelbaren Bodenvolumen das
Bodenskelett und verdichtete oder ständig wassergesättigte Zonen abgezogen
werden.
Die Schichthöhe in cm dieses Feinerdevolumens
entspricht der pflanzennutzbaren Gründigkeit. Sie
wird in sechs Klassen eingeteilt und auf der Karte in Kombination mit dem
Wasserhaushalt dargestellt.
Pflanzennutzbare Gründigkeit
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sehr tiefgründig
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100 – 150 cm
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tiefgründig
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70 – 100 cm
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mässig tiefgründig
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50 – 70 cm
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ziemlich flachgründig
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30 – 50 cm
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flachgründig
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10- 30 cm
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sehr flachgründig
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< 10 cm
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Untertyp
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Die Untertypen werden verwendet, um einen Bodentyp genauer zu umschreiben
oder bestimmte Eigenschaften besonders hervorzuheben. Die meisten Untertypenbezeichnungen
nehmen Bezug auf Wasserhaushalt, Bodenreaktion, Gefüge, Profilschichtung oder
organische Substanz. Die Tabelle zeigt die möglichen Ausprägungen von
Untertypen. Sie sind in Klassifikation der Böden der Schweiz [Literatur
3] und Kartieranleitung definiert [Literatur
2].
Profilschichtung/-umlagerung
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Verteilung des Fe-Oxids
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Fremdnässe dauernd
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erodiert
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verbraunt
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schwach grundnass
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kolluvial
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podsolig
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grundnass
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anthropogen
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eisenhüllig
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stark grundnass
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alluvial
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quarzkörnig
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sehr stark grundnass
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überschüttet
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marmoriert
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sumpfig
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auf Seekreide
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konkretionär
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polygenetisch
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graufleckig
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Drainage
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aeolisch
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rubefiziert
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drainiert
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mit Torfzwischenschicht(en)
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stark durchlässiger Untergrund
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Gefüge-Zustand
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org. Substanz aerob
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krümelig, bröcklig (stabil)
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rohhumos
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Verwitterungsart/extr. Körnung
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klumpig
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modrighumos
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lithosolisch
(< 10 cm u.T.)
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tonhüllig
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humusarm
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auf Fels (10 - 60 cm u.T.)
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vertisolisch
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mullhumos
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kluftig
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labilaggregiert
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huminstoffreich
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karstig
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pelosolisch
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blockig
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org. Substanz hydromorph
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psephitisch
(extr. kiesig)
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Lagerungsdichte
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anmoorig
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psammitisch
(extr. sandig)
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locker
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sapro-organisch
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pelitisch
(extr. feinkörnig)
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verdichtet
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antorfig
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kompakt
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flachtorfig
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Säuregrad (pH CaCl2)
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verhärtet
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tieftorfig
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alkalisch (> 6,7)
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neutral (6,2 - 6,7)
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Staunässe
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Typenausprägung
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schwach sauer (5,1 - 6,1)
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schwach pseudogleyig
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schwach ausgeprägt
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sauer (4,3 - 5,0)
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pseudogleyig
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ausgeprägt
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stark sauer (3,3 - 4,2)
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stark pseudogleyig
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degradiert
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sehr stark pseudogleyig
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Horizontierung
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Karbonatgehalt
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Fremdnässe wechselnd
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diffus
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teilweise entkarbonatet
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grundfeucht
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abrupt horizontiert
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karbonathaltig
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schwach gleyig
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unregelmässig horizontiert
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karbonatreich
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gleyig
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biologisch durchmischt
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kalkflaumig
|
stark gleyig
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tiefgepflügt, rigolt
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kalktuffig
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sehr stark gleyig
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natriumhaltig
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extrem gleyig
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Bodenskelettgehalt
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Das Bodenskelett sind alle mineralischen Bodenbestandteile mit einem
Durchmesser von mehr als 2 mm. Es wird unterteilt in Feinskelett (Ø 2 - 50
mm, Kies) und Grobskelett (Ø > 50 mm, Steine). Im Oberboden
beeinflusst der Bodenskelettgehalt vor allem die landwirtschaftliche
Nutzungseignung. Der profilumfassende Anteil wirkt sich auf die
pflanzennutzbare Gründigkeit aus. Die Einteilung in
eine der 10 Skelettklassen erfolgt anhand des Gesamtskelettgehalts und des
Anteils an Grobskelett.
Skelettklassen
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Volumen-%
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skelettfrei, skelettarm
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< 5
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schwach skeletthaltig
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5 - 10
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kieshaltig (1), steinhaltig
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10 - 20
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stark kieshaltig (1), stark steinhaltig
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20 - 30
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kiesreich (1), steinreich
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30 - 50
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Kies (1), Geröll, Blöcke
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> 50
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(1) höchstens 1/3 Grobskelett
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Feinerdekörnung
(Bodenart)
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Die Feinerde ist die Gesamtheit der Bodenpartikel
mit einem Durchmesser von weniger als 2 mm. Sie setzt sich je nach
Bodenhorizont aus Humus und der mineralischen Feinerde
zusammen. Die mineralische Feinerde ihrerseits
besteht aus den drei Hauptfraktionen Ton, Schluff und Sand. Der
Gewichtsanteil von Ton und Schluff an der gesamten Feinerde
wird als Feinerdekörnung oder Bodenart bezeichnet.
Die Bestimmung der Feinerdekörnung erfolgt im Feld
als Schätzung mittels Fühlprobe oder im Labor analytisch nach der
Sedimentationsmethode.
Es werden zehn Körnungsklassen unterschieden (s.
Abbildung). Diese zeichnen sich durch jeweils spezifische Ausprägungen von
Bodeneigenschaften wie Wasserdurchlässigkeit, Bearbeitbarkeit,
Nährstoffspeichervermögen etc. aus.
Ist die Feinerdekörnung eines
Bodens als Bereich über mehrere Körnungsklassen angegeben, so ist darunter
lediglich der Bereich zwischen den Klassenmitten und nicht die gesamte
Klassenbreite zu verstehen. Beispiel: "Sandiger Lehm bis Lehm"
entspricht 15 bis 25% Ton
Bei der vorliegenden Kartierung wurde das
Körnungsdreieck zur Kartieranleitung 1985
verwendet. Es ist nur bedingt mit der in der Kartieranleitung
1997 [Literatur
2] publizierten Version vergleichbar, welche eine feinere
Unterteilung der Körnungsklassen aufweist.
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Ausgangsmaterial
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Unter dem Ausgangsmaterial oder Substrat versteht man das durch geologische
Vorgänge gegebene Gestein, aus dem sich der Boden entwickelt hat. Es beeinflusst
viele Bodeneigenschaften wie Körnung, Gefüge, Porosität und Bodenreaktion.
Das Ausgangsmaterial ist nur bei denjenigen Bodenformen angegeben, wo es
besondere Bodeneigenschaften erklärt oder für die Standortbeurteilung wichtig
ist.
Folgende Ausgangsmaterialien
werden unterschieden:
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Konglomerat
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Schotter
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Löss über Schotter
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Schotter / schottrige
Moräne
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Mergel
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Seebodenlehm
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Molasse
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Seekreide
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Moräne
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Torf
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Sand
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Tuff
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sandige Molasse
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Kationenaustauschkapazität
(KAK)
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Der Boden besitzt die Eigenschaft, positiv geladene chemische Elemente
(Kationen) zu adsorbieren. Die Menge an adsorbierbaren
Kationen wird als Kationenaustauschkapazität (KAK) bezeichnet. Sie ist ein
Mass für das Nährstoffrückhalte- und -nachlieferungsvermögen.
Die Kationenaustauschkapazität des Oberbodens (0 – 20 cm) ist eine wichtige
Kenngrösse im Zusammenhang mit Fragen der Schwermetallbelastung der Böden.
Die KAK des Gesamtbodens ist hingegen wichtig für die Pflanzennährstoffe.
Nebst der analytischen Bestimmung an ausgewählten
Bodenprofilen wurde die KAK des Oberbodens und des Gesamtbodens für alle
Bodenformen nach einem Beurteilungsschema aufgrund der folgenden
Bodenkenngrössen geschätzt: Pflanzennutzbare Gründigkeit,
Gehalt an organischer Substanz, Tongehalt im Oberboden und pH-Wert.
Bei Auffüllungen wurde das Ionenadsorptionsvermögen
nicht beurteilt, weil die Verhältnisse sehr heterogen sein können.
Klassierung der
Kationenaustauschkapazität des Oberbodens (0 - 20 cm Tiefe)
KAK-Bereich (mval / 100g Boden)
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Beurteilung
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> 20
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hoch
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10 ─ 20
|
mässig
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< 10
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gering
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Klassierung des Kationenaustauschkapazität des Gesamtbodens
KAK-Bereich (mval / cm2)
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Beurteilung
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> 30
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sehr hoch
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20 ─ 30
|
hoch
|
15 ─ 20
|
mässig
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10 ─ 15
|
gering
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5 ─ 10
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sehr gering
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≤ 5
|
extrem gering
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Biologische Aktivität
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Ein wesentliches Merkmal der Fruchtbarkeit eines Bodens ist seine biologische
Aktivität. Sie wurde für die vorliegende Bodenkarte nicht gemessen, sondern
anhand von Erfahrungswerten aus dem Bodentyp, der Wasserhaushaltsgruppe und
gewissen Untertypeneigenschaften abgeleitet.
Der Grad der biologischen Aktivität ist durch die
Anzahl Regenwürmer pro m2, Bodenatmung, Zelluloseabbau und N-Mineralisierung
gemäss untenstehender Tabelle charakterisiert.
Bei Auffüllungen wurde wegen den meist sehr heterogenen Verhältnissen auf die
Beurteilung der biologischen Aktivität verzichtet.
Die Einstufung der
biologischen Aktivität
Einstufung
|
Anzahl Regenwürmer
(pro m2)
|
Bodenatmung
(mg CO2/g Boden-TS / 24 Std.)
|
Zelluloseabbau
(mg/cm2 Filterpapier, während 6 Wochen)
|
N-Mineralisierung (mg
N/g Boden-TS pro 24 Stunden, während 28 Tagen)
|
hoch
|
>100
|
> 100
|
> 12
|
2 - 6
|
normal
|
30 - 100
|
10 -100
|
3 -12
|
0,5 - 2
|
gering
|
10 - 30
|
5 - 10
|
1,5 - 3
|
0,2 - 0,5
|
sehr gering
|
< 10
|
< 5
|
< 1,5
|
< 0,2
|
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Geländeform und Hangneigung
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Das Relief als Bodenbildungsfaktor beeinflusst die Bodenentwicklung
entscheidend. Vom Relief abhängig sind einerseits der Wasserhaushalt
(Oberflächenabfluss, Abstand zum Grundwasserspiegel), andererseits auch
Erosions- und Akkumulationsprozesse. Stärkere Hangneigungen sind limitierend
für die Mechanisierung der Landbewirtschaftung und somit für die
Nutzungseignung eines Standorts.
Geländeform und Hangneigung sind mit einem
Kleinbuchstaben (a-z) codiert und als Teil des Kartencodes direkt aus der
Bodenkarte ersichtlich.
Code
|
Geländeform
|
Hangneigung
|
a
|
eben
|
0 - 5 %
|
|
|
|
b
c
d
e
|
gleichmässig geneigt
konvex
konkav
ungleichmässig
|
5 - 10 %
- 10 %
- 10 %
0 - 10 %
|
|
|
|
f
g
h
i
|
gleichmässig geneigt
konvex
konkav
ungleichmässig
|
10 - 15 %
- 15 %
- 15 %
0 - 15 %
|
|
|
|
j
|
gleichmässig geneigt
|
15 - 20 %
|
|
|
|
k
l
m
n
|
gleichmässig geneigt
konvex
konkav
ungleichmässig
|
20 - 25 %
- 25 %
- 25 %
0 - 25 %
|
|
|
|
o
p
q
r
|
gleichmässig geneigt
konvex
konkav
ungleichmässig
|
25 - 35 %
- 35 %
- 35 %
0 - 35 %
|
|
|
|
s
t
u
v
|
gleichmässig geneigt
konvex
konkav
ungleichmässig
|
35 - 50 %
- 50 %
- 50 %
0 - 50 %
|
|
|
|
w
x
|
gleichmässig
ungleichmässig
|
0 - 75 %
0 - 75 %
|
|
|
|
y
z
|
gleichmässig
ungleichmässig
|
> 75 %
0 - > 75 %
|
|
|
|
|
|
|
|
Klimatisches Nutzungsgebiet
|
|
|
Die Klimafaktoren Niederschlag und Temperatur wirken sowohl direkt als auch
indirekt über die Beeinflussung der Vegetation auf die Bodenentwicklung.
Das Klima als wesentlicher Standortsfaktor wurde bei der landwirtschaftlichen
Standortbeurteilung, namentlich bei der Beurteilung der landwirtschaftlichen
Nutzungseignung, berücksichtigt. Als Grundlage dazu diente die
Klimaeignungskarte für die Landwirtschaft in der Schweiz [Literatur 4]. Die
darin verwendeten Klimazonen wurden zu grösseren Einheiten zusammengefasst,
innerhalb welcher die landwirtschaftliche Nutzung ähnlichen Einschränkungen
unterliegt. Diese Einheiten werden als klimatische Nutzungsgebiete
bezeichnet.
Nutzungsgebiet
|
Klima im Kanton Zürich
|
Beurteilung der landwirtschaftlichen
Nutzungseignung
|
Ackerbaugebiet
|
Lange bis sehr lange
Vegetationsperiode bei ausgeglichenem bis mässig trockenem
Niederschlagshaushalt
|
für alle Kulturen günstig bis sehr
günstig,
maximale Eignungsklasse 1
|
Übergangsgebiet ackerbaubetont
|
Mittlere bis sehr lange
Vegetationsperiode bei mässig feuchtem Niederschlagshaushalt
|
Getreidebau wegen Nässerisiko
beeinträchtigt; Futterbau günstig; Hackfruchtbau geeignet,
maximale Eignungsklasse 2, bzw. 3 in den Klimazonen C1-4
|
Übergangsgebiet futterbaubetont
|
Mittlere bis lange
Vegetationsperiode bei sehr feuchtem Niederschlagshaushalt
|
Futterbau günstig; Getreide- und
Hackfruchtbau wenig bis nicht geeignet,
maximale Eignungsklasse 5
|
Futterbaugebiet
|
Kurze Vegetationsperiode bei sehr feuchtem
Niederschlagshaushalt
|
geeignet für Wiesen und Weiden,
maximale Eignungsklasse 6
|
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|
Nutzungseignungsklassen
|
|
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Die landwirtschaftliche
Nutzungseignungskarte weist 10 Eignungsklassen aus, worin die
Anbaumöglichkeiten für die Landwirtschaft und die erforderlichen
Standorteigenschaften bzgl. Boden, Relief und Klima umschrieben sind. Die
Beurteilung wurde für alle vier Nutzungsgebiete gesondert vorgenommen.
Im Futterbaugebiet ist die Bedeutung der
Standortfaktoren Geländeform und Klima gegenüber der Bedeutung der
Bodeneigenschaften grösser. Während das Klima vor allem die Ertragshöhe und
-sicherheit begrenzt, ist die Geländeform, insbesondere die Hangneigung, in
den meisten Fällen für die Nutzungsmöglichkeit des Bodens ausschlaggebend.
Klasse 1:
|
Uneingeschränkte
Fruchtfolge 1. Güte
Anbau aller Kulturen einschliesslich Hackfrüchte und Feldgemüse mit hohen
und sicheren Erträgen möglich.
Das Wasser- und Nährstoffrückhaltevermögen dieser
Standorte garantiert ein hohes Ertragspotential. Weder
Bodenzusammensetzung, Gefüge, Durchlässigkeit noch Hangneigung stellen eine
Limitierung für die Bewirtschaftung (insbesondere Bodenbearbeitung, Saat
und Ernte) irgendeiner Kultur dar.
|
Klasse 2:
|
Uneingeschränkte
Fruchtfolge 2. Güte
Anbau aller Kulturen möglich bei etwas geringerer Ertragssicherheit bzw.
leicht erhöhtem Aufwand für Bodenbearbeitung, Saat und Ernte.
Das Wasser- oder Nährstoffrückhaltevermögen dieser Standorte ist zum Teil
nicht optimal (aber normalerweise ausreichend) oder die Bewirtschaftung ist
durch eine oder mehrere Standorteigenschaften leicht eingeschränkt.
Maximale Eignungsklasse im Übergangsgebiet
ackerbaubetont (Nutzungsgebiet 2, Klimazonen A4 u. B4).
|
Klasse 3:
|
Getreidebetonte
Fruchtfolge 1. Güte
Vielseitiger Ackerbau möglich mit Schwergewicht auf Getreidebau;
Hackfruchtanbau nur mit erhöhtem Aufwand oder geringerer Ertragssicherheit
in Trockenjahren.
Das Wasser- oder
Nährstoffrückhaltevermögen dieser Standorte ist gut. Die nutzbare
Wasserkapazität kann z.B. im Zuckerrübenbau in Extremjahren zum
limitierenden Faktor werden. In dieser Klasse sind vor allem Standorte,
deren Skelettgehalt und/oder Feinerdekörnung den
Hackfruchtanbau einschränken.
Maximale Eignungsklasse im
Übergangsgebiet ackerbaubetont (Nutzungsgebiet 2, Klimazonen C1-4).
|
Klasse 4:
|
Getreidebetonte
Fruchtfolge 2. Güte
Einseitiger Ackerbau mit geringerem Ertragsvermögen. Genügende Eignung für
Getreidebau, geringe Ertragssicherheit im Futterbau (Sommertrockenheit),
Hackfruchtanbau generell stark eingeschränkt.
Die geringe nutzbare Wasserkapazität, der hohe
Steingehalt und/oder eine extreme Körnung schränken das Ertragspotential
sowie die Bearbeitbarkeit dieser Standorte ein.
|
Klasse 5:
|
Futterbaubetonte
Fruchtfolge
Einseitiger Ackerbau; Futterbau mit guten und sicheren Erträgen bevorzugt.
Getreidebau mit guten Erträgen möglich, Hackfruchtanbau meist stark
eingeschränkt.
Das Wasser- und
Nährstoffrückhaltevermögen dieser Standorte ist gut. Die Neigung zur Vernässung, der hohe Säuregehalt und/oder eine
ungünstige Feinerdekörnung führen zu
unzureichender Bearbeitbarkeit sowie erhöhter Verdichtungs- bzw.
Erosionsgefährdung. Die Einschränkungen dieser Standorte liegen daher nicht
im Ertragspotenzial, sondern in den bodenschonenden Massnahmen, die
eingehalten werden müssen, um dieses Potential zu erhalten.
Maximale Eignungsklasse im Übergangsgebiet
futterbaubetont (Nutzungsgebiet 3).
|
Klasse 6:
|
Futterbau bevorzugt,
Ackerbau stark eingeschränkt
Ausgezeichnetes Wies- und Weideland mit guten und
sicheren Erträgen.
Ackerbau stark eingeschränkt. Getreidebau noch möglich.
Die Einschränkungen im Ackerbau
sind an diesen Standorten vorwiegend in der Zusammensetzung des
Oberbodenmateriales (hoher Skelettgehalt, Feinerdekörnung
mit hohem Tonanteil und/oder Humusgehalt bis 30%) oder dessen labiler Aggregierung begründet. Zudem können Vernässungen im Unterboden die Bewirtschaftungmöglichkeiten
limitieren. Organische Böden mit tiefem Grundwasserstand sollen zur
Verminderung des Bodenschwundes bevorzugt futterbaulich genutzt werden. Die
nutzbare Wasserkapazität ist bei diesen Standorten gut bis genügend und
ergibt ein hohes Ertragspotential. Bei ziemlich flachgründigen Böden sollte
die Wasserversorgung durch den Zustrom von Fremdwasser gewährleistet sein.
Maximale Eignungsklasse im
Futterbaugebiet (Nutzungsgebiet 4).
Im Futterbaugebiet: Flächen bester Qualität
(Grossviehweide), Ackerbau beschränkt möglich, normale Mechanisierung.
Klasse 6N: Hangneigung bis 25%, Ackerbau nicht empfohlen, normale
Mechanisierung.
|
Klasse 7:
|
Gutes bis mässig gutes
Wies- und Weideland
Mähweidenutzung bei mittlerer Nutzungsintensität mit genügender
Ertragssicherheit; Grossviehweide und Ernte mit Ladewagen möglich.
In dieser Klasse finden sich ganz
verschiedene Böden, da die unterschiedlichsten Faktoren zu dieser
Einstufung führen können (starke Vernässung,
flache Gründigkeit, einseitige Feinerdekörnung, sehr hoher Skelettgehalt oder
Hangneigung bis 35%).
Im Futterbaugebiet: Flächen mittlerer Qualität, gutes
bis mässig gutes Wies- und Weideland.
Klasse 7N: Hangneigung bis 35%, Ackerbau nicht möglich, Hangtraktor mit
Ladewagen, Grossviehweide; in höheren, windexponierten Lagen stellenweise
Flächen mit guten Bodeneigenschaften und nur schwach geneigt.
|
Klasse 8:
|
Wiesland (wegen Nässe
nur zum Mähen geeignet)
Einseitige Schnittnutzung. Reduzierte
Nutzungsintensität mit guter Ertragssicherheit. Starke Einschränkung in der
Befahrbarkeit und für Weidenutzung ungeeignet; Dürrfutter bzw. Silagenutzung empfohlen.
Typischerweise Standorte mit drainierten und zum Teil
undrainierten Nassböden (Buntgley,
Fahlgley und Halbmoor).
|
Klasse 9:
|
Extensives Wies- und
Weideland
Einseitige Wieslandnutzung - extensive
Schnittnutzung (Dürrfutter) oder extensive Weide.
Einerseits Standorte mit
flachgründigen Böden, meist mit extremer Skelett- oder Körnungsausprägung.
Das geringe Wasserrückhaltevermögen wird nicht durch Fremdwasserzufuhr
kompensiert. Andererseits steile Standorte mit einer Hangneigung ab 35%,
die bei fehlender Hangmechanisierung nur als Weide geeignet sind.
Im Futterbaugebiet: Flächen geringer Qualität.
9N: Hangneigung bis 50%, Hangmechanisierung, Jungviehweide.
9O: Wegen sehr unregelmässiger Oberfläche oder Steinen und Felsblöcken nur
als Weide nutzbar.
|
Klasse
10:
|
Streueland
Wegen dauernder Vernässung nur als Streueland nutzbar.
Standorte, die sehr stark von Grund- und Hangwasser
geprägt sind und deren Oberboden meist oder dauernd porengesättigt ist.
|
|
|
|
|
|
|
|
Limitierender Standortfaktor
für Nutzungseignung
|
|
|
Der einschränkende Faktor ist das dominante Einstufungskriterium für den
einzelnen Standort. Ist neben der Hangneigung ein weiteres Kriterium für die
Einstufung massgebend, so wird dieses angegeben. Bei mehreren bestimmenden
Faktoren wird das Kriterium aufgeführt, das die empfohlene Nutzung am meisten
beeinträchtigt.
Boden
|
A
|
Bodenart
|
Die Bodenbearbeitung und Ernte
(z.B. Zuckerrüben) ist durch den hohen Ton- und/oder Schluffgehalt
erschwert.
|
C
|
Chemismus
|
Tiefe pH-Werte bewirken geringere Aggregatstabilität
und Nährstoffverfügbarkeit, was für einzelne Kulturen einschränkend sein
kann.
|
E
|
Erosion
|
Wegen Labilaggregierung
und kritischer Hangneigung ist der Standort erheblich erosionsgefährdet.
Durch angepasste Bewirtschaftung (Fruchtfolge, reduzierte und zeitgerechte
Bodenbearbeitung, Bodenbedeckung, Hanglänge etc.) muss dieser Gefahr
begegnet werden.
|
F
|
Fremdnässe
|
Durch Grund- und Hangwasser ist
die Befahrbarkeit und Bearbeitbarkeit des Standortes eingeschränkt, da der
Oberboden vermehrt in porengesättigtem Zustand ist. Dieser Umstand
bedeutet, dass die optimalen Einsatzbedingungen zeitlich begrenzt und
futterbaubetonte Fruchtfolgen oder reiner Futterbau zu bevorzugen sind.
|
G
|
Nutzbarer Wurzelraum (Gründigkeit):
|
Die pflanzennutzbare Gründigkeit ist ein Mass für das Wasser- und
Nährstoffrückhaltevermögen des Bodens. Die Ertragssicherheit kann in
trockenen Jahren wegen einer zu geringen nutzbaren Wasserkapazität nicht
gewährleistet sein.
|
I
|
Staunässe
|
Stauende Horizonte können die Infiltration
von Regenwasser beeinträchtigen, Behinderungen für das Wurzelwachstum
darstellen und die Bodenbearbeitung infolge schlechten
Abtrocknungsverhaltens erschweren (kurze optimale Bearbeitungszeit). Nach
Regenfällen sind die Böden lange porengesättigt und während Trockenperioden
rasch extrem trocken (geringe nutzbare Wasserkapazität).
|
S
|
Bodenskelett
|
Der Kies- und Steingehalt kann die
Bodenbearbeitung, Saat und Ernte (z.B. von Zuckerrüben und Kartoffeln)
behindern. Der Verschleiss von Maschinen und Geräten wird durch hohen
Skelettgehalt vergrössert.
|
Z
|
Zustand Gefüge
|
Der Zustand des Gefüges an der
Oberfläche (Verschlämmung) oder in der Bearbeitungsschicht (Verdichtung)
ist durch Eigenschaften des Bodens gefährdet. Mit entsprechenden Massnahmen
muss dieser Gefährdung begegnet werden (schonende Bodenbearbeitung, geringe
Bodenbeanspruchung und gefügestabilisierende
Massnahmen).
|
Topographie
|
L
|
Lage im Relief
|
Eine isolierte Lage im Relief
(z.B. kleine Hangterrasse) kann die dem Boden entsprechende Nutzungseignung
verunmöglichen, z.B. mangelnde Erschliessung oder ungeeignete Flächenform
für rationelle Bewirtschaftung.
|
N
|
Hangneigung
|
Die Hangneigung schränkt die
Möglichkeiten der maschinellen Bewirtschaftung ein. Sie stellt für die
einzelnen Verfahren absolute Grenzen dar.
|
O
|
Oberflächengestalt
|
Falls die Oberfläche zu starke
Unregelmässigkeiten aufweist (z.B. Wellen, Gräben, Buckel) kann eine der
Hangneigung entsprechende Nutzungseignung ausgeschlossen sein.
|
R
|
Hangneigung FFF
|
Bewirtschaftungseinschränkung s.
unter N - Hangneigung
Ausschlaggebend für die Beurteilung der betreffenden Standorte ist die
Hangneigungsklasse, wie sie für die Ausscheidung von Fruchtfolgeflächen
(FFF) im Kanton Zürich massgebend ist. Flächen mit einer Hangneigung
zwischen 18 und 25% sind bestenfalls bedingt geeignete FFF bzw. NEK 6;
solche mit einer Hangneigung von über 25% sind maximal NEK 7 und als FFF
nicht geeignet.
Anlässlich der Revision der Fruchtfolgeflächen im Kanton Zürich 2006 - 2010
wurde die Lage der genannten Hangneigungsklassen anhand des „Digitalen
Terrainmodells der Amtlichen Vermessung“ (DTM-AV, Stand 2004) berechnet und
mit der Nutzungseignungskarte im GIS verschnitten.
|
Klima
|
B
|
Klimatisches Nutzungsgebiet
|
Die Nutzungsmöglichkeiten des
Standorts sind durch die allgemeinen klimatischen Bedingungen limitiert.
Die Einstufung entspricht der maximal möglichen Nutzungseignungsklasse im
betreffenden Nutzungsgebiet
|
K
|
Klimatische Lage, Mikroklima
|
Extreme Standorte (Waldlichtungen,
tiefe Geländeeinschnitte etc.) können besondere klimatische Voraussetzungen
mit sich bringen. Eine spezielle Berücksichtigung dieser mikroklimatischen
Verhältnisse kann eine den übrigen Standortfaktoren entsprechende
Eignungsempfehlung ausschliessen.
|
H
|
Höhenstufe
|
Eine höhere Lage bedeutet generell
eine Verkürzung der Vegetationszeit. Eine andere Beurteilung als die dem
örtlichen Nutzungsgebiet entsprechende kann nötig sein.
|
X
|
Exposition
|
Eine südexponierte Hanglage kann als
Pflanzenstandort spezielle extreme Verhältnisse aufweisen (schnelle
Erwärmung und Abtrocknung, früherer Vegetationsbeginn, extreme Trockenheit
im Sommer etc.). Das Entsprechende gilt für nordexponierte Hanglagen.
|
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|
|
|
|
|
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|
Grundlage der Nutzungseignungsbeurteilung
|
|
|
Die Neubeurteilungen anlässlich der Überarbeitung der Nutzungseignungskarte
2012 sowie der laufenden Nachführung basieren im Wesentlichen auf der Kartieranleitung "Kartieren und Beurteilen von
Landwirtschaftsböden", FAL 1997 [Literatur 2].
Diese unterscheidet sich in einigen Punkten von der ursprünglichen Kartier-
und Beurteilungsmethode. Zu jeder Beurteilungsfläche wird deshalb auf die
verwendete Grundlage hingewiesen.
Boden
|
BoKa-ZH
|
Standortaufnahme und -beurteilung
anlässlich der Bodenkartierung 1:5'000 der Landwirtschaftsflächen des
Kantons Zürich 1988-97. Methode s. "Grundlagenbericht zur
Bodenkartierung des Kantons Zürich" [Literatur 1]. (Einzelfall: Beurteilung weicht
aufgrund besonderer lokaler Bedingungen von der Typenbeurteilung der
Bodeneinheit ab.)
|
FFF-Revision 09 (BoKa-ZH)
|
Neubeurteilung der bestehenden
Standortaufnahme gem. Bodenkarte 1:5'000 anlässlich der Revision der
Fruchtfolgeflächen im Kanton Zürich 2006 - 2010. Ausgeführt nach Kartieranleitung "Kartieren und Beurteilen von
Landwirtschaftsböden" [Literatur 2], unter
Berücksichtigung der Hangneigung gem. digitalem Terrainmodell der Amtlichen
Vermessung (DTM-AV, swisstopo 2004) nach
"Ergänzende Kriterien zur Beurteilung der landwirtschaftlichen
Nutzungseignung mit Bezug auf Fruchtfolgeflächen im Kanton Zürich" [Literatur
6], (pdf, 89kb).
|
FFF-Revision 09
|
Neue Standortaufnahme und
-beurteilung anlässlich der Revision der Fruchtfolgeflächen im Kanton
Zürich 2006 - 2010 mit Feldprüfung 2009. Ausgeführt nach Kartieranleitung "Kartieren und Beurteilen von
Landwirtschaftsböden" [Literatur 2], unter
Berücksichtigung der Hangneigung gem. digitalem Terrainmodell der Amtlichen
Vermessung (DTM-AV, swisstopo 2004) nach
"Ergänzende Kriterien zur Beurteilung der landwirtschaftlichen
Nutzungseignung mit Bezug auf Fruchtfolgeflächen im Kanton Zürich"
[Literatur 6], (pdf, 89kb).
|
Einzelfall
|
Neue Standortaufnahme und
-beurteilung meist nach baulichem Bodeneingriff gem. Geschäftskontrolle der
FaBo-ZH, ausgeführt nach "Kartieren und
Beurteilen von Landwirtschaftsböden" [Literatur 2] und
"Ergänzende Kriterien zur Beurteilung der landwirtschaftlichen
Nutzungseignung mit Bezug auf Fruchtfolgeflächen im Kanton Zürich" [Literatur
6], (pdf, 89kb).
|
|
|
|
|
|
|
|
Status der
Nutzungseignungsbeurteilung
|
|
|
Die Beurteilung eines Standortes kann provisorisch oder definitiv erfolgen.
Bei Flächen mit provisorischer Nutzungseignungsbeurteilung handelt es sich um
Bodenrekultivierungen, die sich in der Phase der schonenden
Folgebewirtschaftung nach Bodenauftrag befinden. Diese dauert in der Regel
drei bis vier Jahre. Anschliessend erfolgt die definitive Beurteilung.
Provisorisch wird diejenige Nutzungseignung angegeben, die nach Bodenauftrag
ermittelt bzw. in der Baubewilligung als Qualitätsziel vorgegeben wurde.
|
|
|
|
|
|
Risikostufe für Sicker- und Abschwemmverluste von Pflanzennährstoffen
|
|
|
In der Risikokarte für Sicker- und Abschwemmverluste von Pflanzennährstoffen
werden vier Risikostufen unterschieden. Die Zuordnung zu einem Standort
erfolgt aufgrund der Standortfaktoren Klima, Wasserhaushalt, Gründigkeit, Körnung und Hangneigung.
Stufe
|
Risiko
|
Ausprägung der
limitierenden Standortmerkmale
|
1
|
gering
|
grosses bis mittleres Filtrations-
und Speichervermögen,
kein bis geringer Grund- / Hang- / Stauwassereinfluss
eben bis mässig geneigt (bis 25 %)
|
2
|
mittel
|
kleines Filtrations- und
Speichervermögen (G),
selten Grund- / Hang- / Stauwassereinfluss bis zur Oberfläche (F, I),
stark geneigt (26-35 %) (N).
|
3
|
hoch
|
sehr kleines Filtrations- und
Speichervermögen (G),
häufig bis meistens Grund- / Hang- / Stauwassereinfluss (F, I),
bis zur Oberfläche sehr stark geneigt (36-50 %) (N).
|
4
|
sehr hoch
|
extrem kleines Filtrations- und
Speichervermögen (G),
meistens bis dauernd Grund- / Hang- / Stauwassereinfluss bis zur Oberfläche
(F, I),
extrem geneigt (>50 %) (N).
|
Limitierender
Standortfaktor für Risikostufe
F
|
Fremdwasser
|
Grund- oder Hangwassereinfluss
|
G
|
Gründigkeit
|
Filtrations- und Speichervermögen
|
I
|
Stauwasser
|
gehemmte Infiltration oder Sickerung
|
N
|
Hangneigung
|
Oberflächenabfluss
|
|
|
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|
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© Baudirektion Kanton Zürich, Fachstelle Bodenschutz,
Stand: 15. April 2019
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